Auweia, dieser Beitrag war schon seit Wochen in den Entwürfen. Nun soll er endlich einmal veröffentlicht werden… 😉
vorher…
nachher
Die ersten Wochen sind vergangen und der Klassenraum der Unterwasserklasse hat nun Form angenommen. Noch immer sind nicht alle Lernwegsaufgaben fertig und perfekt einsortiert. Aber das ist ein Prozess, der auch im Laufe des Schuljahres noch passiert. Außerdem werden die Aufgaben immer ergänzt und verbessert, angepasst an die Klasse.
Die bunten Kisten sind super zum Verstauen der Hefte und Bücher der Schüler, aber auch für Materialien, wie Farbkästen, Schmierpapier, Klemmbretter, Knete, Whiteboards, Stift etc. Ich habe alle beschriftet und nun können die Kinder sich auch die jeweiligen Sachen selbstständig holen.
Hinten befindet sich eine kleine Leseecke, die auch zur Arbeit mit Kleingruppen genutzt werden kann. Leider ist sie noch nicht wirklich gemütlich, da es dafür (im Moment?!) kein Geld von der Schule gibt. Sehr gerne hätte ich ein Sofa und einen Teppich.
Allgemein fehlen mir noch sämtliche Optionen zum flexiblen Sitzen. Da ich den kompletten Raum ohne finanzielle Unterstützung der Schule gestalten musste und dafür das Geld der Klassenkasse und auch mein privates Geld genutzt habe, sieht es deswegen hinsichtlich des Sitzens eher mau aus. Ich habe eine Wunschliste für die Klasse angelegt und werde diese für die Eltern online stellen, in der Hoffnung, dass ein paar Eltern etwas davon spenden. Es ist wirklich traurig, dass in Berlin an Bildung so viel gespart wird. Auch finde ich es immer noch sehr schräg, wie viel Geld man von seinem eigenen Einkommen für so etwas ausgibt, wenn man eine schöne und offenen Lernumgebung schaffen möchte. Die Kinder können nun erst einmal wählen, ob sie am Boden (mit Kissen), im Teilungsraum oder vor der Tür arbeiten möchten.
Flexibles Sitzen ist mir wichtig.
Noch fehlen hier die Möglichkeiten.
Die Kinder arbeiten gerne am Boden.
Für die Freiarbeit und Spiele habe ich auch einen kleinen Schrank. Hier gibt es u.a. kleine Schreibtafeln, eine Knetkartei, eine Biegeplüschkartei, Tangram Ideen, Schablonen und. Die blauen und weißen Büros, die sich die Kinder selbstständig nehmen können, habe ich nun woanders hingestellt. Sie eignen sich super für das selbstständige Arbeiten in leisen Phasen.
Auf dem Fenster und Fensterbrett befindet sich der Buchstabenweg (darüber habe ich schon einen Blogeintrag geschrieben), in Form einer Unterwasserstraße. Wenn mit einem neuen Buchstaben begonnen wird, klammern sich die Kinder immer zu Station 1 an der Leiter. Sie dürfen dann vier Stationen wählen. Im Anschluss wird im Tinto und dann im ABC Heft gearbeitet. Zum Abschluss gibt es einen kleinen „Buchstabentest“, ein Arbeitsblatt, das sich noch einmal mit dem Hören-, Erkennen-, Schreiben- und später auch Lesen des jeweiligen Lautes beschäftigt. So sehe ich, ob er gelernte Buchstabe auch wirklich verstanden wurde. Die Schilder für den Buchstabenweg habe ich nun auch ans Fenster geklebt, da so Platz gespart wird (vorher waren sie in Bilderrahmen auf dem Fensterbrett).
Erledigte Aufgaben kommen in die rote Deutsch/blaue Matheablage. Nach der Kontrolle gibt es einen Sticker dafür auf dem Lernweg. Für die Elternpost habe ich eine extra Ablage.
Die besprochenen Klassenregeln befinden sich an der Tür. Daneben sind die Klassendienste, mit den tollen Bildern vom Zaubereinmaleins.
Auch neben der Tür ist ein Pocket Chart für die Lernwege der Kinder und eine Möglichkeit, bei Krankheit die Elternpost und Arbeitsblätter dort zu sammeln. Daneben hängt unsere Verhaltensleiter. Ich habe schon in den letzten Jahren damit gearbeitet. Allerdings habe ich sie nun etwas verändert. Zunächst wollte ich es ohne versuchen, habe schnell gemerkt, dass die Kinder neben der Möglichkeit als Gruppe auch ein individuelles Verstärkersystem brauchen. Jeder Tag beginnt für alle Kinder auf lernbereit. Sie können sich bis zum Superstar hocharbeiten. Hier geht es hauptsächlich um das Einhalten der Klassenregeln. Oben angelangt gibt es einen Sticker auf ihr Belohnungskärtchen. Wenn dieses voll ist, gibt es eine kleine Überraschung. Ihre Klammern verschieben die Kinder (nach oben, aber auch nach unten), so wissen sie immer ganz genau, wo sie stehen. 😉
Die kleine Tafel neben der Tafel nutzen wir für unsere Tagesplan, den Kalender, Hausaufgaben und das Wochenziel. Ein Tagesplanchef verschiebt den Pfeil (später wird er auch den Plan selbstständig an die Tafel hängen) Unser Kalenderdienst kümmert sich um den Wochentag, das Datum und das Wetter. Das jeweilige Kind kommt nach vorne und macht das mit der gesamten Klasse. Ich bin an der Seite und unterstütze nur, wenn es nötig ist.
Die tollen Kärtchen für Tagesplan, Kalender und Wochenziele habe ich übrigens vom https://ideenreise-blog.de/ .
Unter dem Smartboard befinden sich unsere 100 Tage Schule. Auch dies übernimmt ein Kind: der 100 Tage Chef. Er/sie fragt nach dem Schultag und sucht dann Kinder aus, die
- das Kärtchen einstecken dürfen
- die Zahl durchstreichen dürfen
- den Strohhalm in das Fach stecken dürfen
Im Anschluss stelle ich immer noch eine passende Matheaufgabe (Wie viele Tage sind es noch bis zur 100? Der wie vielte Schultag ist übermorgen? In wie viel Tagen haben den … Schultag? etc.) Diese Aufgabe wird aber auch bald das jeweilige Kind übernehmen.
Neben der Tafel geht es in den Teilungsraum. Dieser wird von zwei Klassen genutzt. So richtig fertig ist der auch noch nicht, da ich mich erstmal auf den Klassenraum konzentriert habe. Dort gibt es aber noch einen großen Schrank, den ich zur Aufbewahrung von Materialien nutze.
Mein Schreibtisch steht im Eck. Ich benutze ihn sowieso kaum, vielleicht um am Ende des Tages ins Klassenbuch einzutragen oder Dinge abzulegen. Er sollte so wenig Platz wie möglich wegnehmen. Ein kleiner Tisch daneben ist für die Kontrollablagen und die Elternpost. So richtig zufrieden bin ich aber damit noch nicht.